Ansichten vom Körper 150 Jahre Aktfotografie / Michael Köhler

Description

Ansichten vom Körper: 150 Jahre Aktfotografie
Michael Köhler

Autor/in: Michael Köhler
Titel:
Ansichten vom Körper: 150 Jahre Aktfotografie
ISBN: 390551446X (ISBN-13: 9783905514469)
Zustand: wie neu
Verlag: Edition Stemmle
Format: 280x220x26 mm
Seiten: 208
Gewicht: 1500 g
Ort: Kilchberg/Zürich
Einband: Hardcover/gebunden
Sprache: Deutsch
Beschreibung: Schlagwörter: Erotik Fotografie, Akt, Bildband, erotic photography
Der offizielle Katalog der Ausstellung Das Aktfoto 1840 – 1986, Ansichten vom Körper im Technischen Zeitalter.
Zustand: Buch und original Schutzumschlag einwandfrei

Klappentext:
“Der Herausgebersucht 150 Jahre Aktfotografie mit heutigen, vorurteilsfreien Augen zu betrachten. Wer sich des vertrauten Stützkorsetts der bürgerlichen Moral entledigt, die nur «schöne Bilder schöner Frauen» als Aktfotos gelten läßt, dein muß auffallen, wie wenig wir eigentlich noch über die Darstellung des nackten Körpers in der Fotografie wissen. Der vorliegende Band kann keine Summe bereits gesicherter Dctailerkenntnisse ziehen, keine Generalkarte eines gründlich vermessenen Terrains anbieten. Statt dessen lädt er — weit aufregender – zu einer Tour d’horizon durch ein Gebiet ein. das sich nach dein Schwinden alter Vorurteile als Neuland präsentiert, auf dem bei jedem Schritt überraschende Entdeckungen zu machen sind.
Die Stationen dieser Reise um den Körper heißen:
Die Daguerreotypie 1839-1865 Akademien 1855-1900 Frühe Pikanterien 1855-1900 Imperiale Völkerkunde 1860-1920
Die Kunstfotografie 1900-1920
Pikante Postkarten 1900-1930 Freikörperkultur 1020-1945 Das Neue Sehen 1020-1040 Die Neue Sachlichkeit 1920-1940 Klassischer Glamour 1920-1940 Subjektive Fotografie 1945-1965 Die Bildreportage 1945-1989 Konsumwerbung 1960-1989
Akt-Design 1960-1980
Playmates 1960-1989
Die Pornografie 1830-1089
Aktionskunst 1965-1989
Das Aktportrait 1965-1989
Akt-Variationen 1965-1989
Aussichten

Der Bildband Ansichten vom Körper sucht die nunmehr 150 Jahre Akt Fotografie mit heutigen, vorurteilsfreien Augen zu betrachten. Solch ein historischer Rückblick zeigt dann zweierlei. Nämlich einmal: Aktfotos waren immer mehr und nicht selten auch ganz anderes als «schöne Bilder von schönen Frauen». Und zum zweiten: Die bisherige Unterscheidung in geschmackvolle Aktbilder und geschmacklose Nacktbilder taugt nicht länger, da hinter dieser scheinbar-rein ästhetischen Wertung nur die moralischen Maßstäbe des vorigen Jahrhunderts mit ihren längst überlebten Vorstellungen von «Anstand und Sitte» sich verbergen. Wer sich aber des vertrauten Stützkorsetts bürgerlichen Moralempfindens entledigt, dem muß auffallen, wie wenig wir eigentlich noch über das Aktfoto, seine Geschichte, seine unterschiedlichen Inszenierungsformen und deren Zusammenhang mit Kunst- und Kulturgeschichte wissen.
So kann der vorliegende Band noch keine Summe bereits gesicherter Detailerkenntnisse ziehen, keine Generalkarte eines mehrfach und gründlich vermessenen Terrains anbieten.
Statt dessen lädt er – weit aufregender – zu einer ersten Tour d horizon durch ein Gebiet ein, das sich nach dem Schwinden alter Vorurteile als Neuland präsentiert, auf dem bei jedem Schritt überraschende Entdeckungen zu machen sind.
Nachdem jetzt die Grenzen der Aktfotografie mit denen der fotografischen Darstellung des nackten Körpers zusammenfallen, führt die Entdeckungsreise der Ansichten com Körper nicht bloß durch alle Phasen der P otogeschichte, sondern auch durch fast alle Anw endungsgebiete der Kamera – von der Fotokunst über das Fotodesign, die Werbung und den Bildjournalismus bis hin zur Völkerkunde und der Freikörperkultur unserer Breitengrade.
Wobei die geltenden Gesetze selbst bei Untersuchungen wie dieser noch immer dazu zwingen, die Inspektion der pornografischen Motive – zum «Schutz der Jugend» – auf einen äußerst flüchtigen Blick zu beschränken.
Wie dies Pakt um andeutet, ist die Geschichte der Aktlötografie kaum von der staatlicher Zensur-bemühungen zu trennen. Denn bei keiner anderen Bildtechnik haben die öffentlichen Tugendwächter zu jeder Zeit präzisere Inszenierungsvorgaben diktiert und deren Übertretung dann unnachsichtiger verfolgt als bei den Kamerabildern des nac kten Körpers.
Zum vollen Verständnis des Inszenierungsw andels von Aktfotos gehört daher neben dem kunsthistori-schen auch einiges sozialhistorische Hintergrunds is-sen, das die knappen Finleitungstexte zu jedem Kapitel dieses Bandes vermitteln.
Durch ihre sozialhistorische Fundierung lenken die Ansichten com Körper den Blick schließlich noch auf ein reizvolles Kapitel Kulturgeschichte. Denn die Revue der Aktaufnalunen. die sie passieren lassen, kann gleichzeitig als eine Art Inventar der kollektiven Körperphantasien im jüngsten Stadium unserer Kultur gesellen werden, dargeboten im dominierenden Bildinedium der Epoche – der Fotografie.
In diesem Sinn erwartet den geneigten Leser am Leitfaden der Aktfotogeschichte eine ebenso unterhaltsame w ie nachdenkliche Reise tun den Körper im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeil.
MICHAEL KÖHLER
ist freier Journalist in München. Studium der Germanistik. Anglistik und Amerikanistik an den Universitäten München und Vale/USA. Spezialgebiet: moderne und postmoderne Literatur. Seit der Studienzeit Herausgeber der S Press ‘Papes, einer Tonbandedition akustischer Literatur.
Nach dem Studium Mitarbeitet verschiedener Rundfunkanstalten. Zeitungen und Zeitschriften mit dem Schwerpunkt Literatur und bildende Kunst. Anschließend vier Jahre Kulturredakteur der Fotozeitschrift Zoom.
Seit 1963 Recherchen fürdie und Organisation der Ausstellung Das Aktfoto. Nach einer Artikelserie in Zoom (1981). einem Themenhefl der Zeitschrift European PhotOgraphy (1982) und dem katalogbueh Das Aktfoto (1985) sind die Ansichten com Körper die vierte Publikation des Autors zum Thema Aktfotografie.”

K172b
Erschienen: 1995